Hallo,
wie in dem ersten Blogeintrag schon geschrieben, habe ich das PPP-Stipendium bekommen. Das PPP-Stipendium (Parlamentarische-Patenschafts-Programm) ist ein Vollstipendium, das von dem Bundestag und dem amerikanischen Kongress vergeben wird. Es werden in den 299 Bundestagswahlkreisen 285 Stipendien für Schüler und 75 für junge Berufstätige vergeben.
Zuerst musste ich eine Onlinebewerbung ausfüllen. Diese Onlinebewerbung ging von Mai 2015 bis September 2015 und da ich mich sehr früh beworben hatte, musste ich lange warten.
Nach einer langen Zeit bekam ich dann Post und sollte eine Selbstdarstellung schreiben.
Ein paar Wochen später wurde ich dann zu einem Auswahlgespräch im November eingeladen. Für dieses Auswahlgespräch habe ich sehr viel gelernt, wie zum Beispiel die deutsche/amerikanische Geschichte wiederholt und mich über die Politik weiter informiert, Unterschiede des Bildungssystems/Politiksystems usw. Außerdem mussten wir einen 5minütigen Vortrag über ein politisches Thema vorbereiten. Ich habe das Thema Nahostkonflikt gewählt. Als dann der Tag des Auswahlgespräches gekommen war, war ich super aufgeregt. Insgesamt haben sich in meinem Wahlkreis 50 Schüler beworben. Da ein Auswahlgespräch mit so vielen Schüler nicht gut ist, gab es mehrere 6-8er Gruppen. Zuerst hat jeder ein kurzes Referat gehalten und anschließend haben wir über die Themen diskutiert. Mit der Zeit waren wir auch alle nicht mehr aufgeregt und wir haben uns gut verstanden. Es gab zwei “Prüfer“ von der Austauschorganisation (in meinem Fall die Organisation GIVE). Diese haben uns danach in einen anderen Raum geschickt, wo wir einen englischen Test ausfüllen sollten. Dieser bestand aus einem Grammatikteil, wie auch einen Teil, wo man verschiede Fragen über z.B. die Politik, Schulsystem und Situationen während eines Auslandjahres beantworten musste. Da ich nicht die Beste in Englisch bin, hatte ich davor besonders viel Angst, aber weil ich mich gut vorbereitet hatte, ging das auch irgendwie. Während wir alle den Test schrieben, wurde jeder nach einander zu einem kurzen Einzelgespräch mit den zwei Prüfern geholt. Diese haben noch einmal nach der Motivation für ein Auslandsjahr gefragt und ein paar politische Fragen gestellt. Nach ca. 3 Stunden war das Auswahlgespräch vorbei und wir waren alle total erleichtert. Neben dem politischem Interesse ist besonders die Motivation wichtig. Falls irgendjemand auch bald ein Auswahlgespräch hat, lächelt am Besten die ganze Zeit und redet viel mit den Anderen. 😀
Nach dem Auswahlgespräch bekam ich ca. zwei Wochen später (Anfang Dezember) einen Brief, in dem stand, dass ich eine Runde weiter bin. Ich konnte das erst gar nicht glauben, da von den vielen Bewerbern nur 2-4 Schüler in die Endrunde kommen. Ich war sooooooo glücklich!! 🙂 Gleichzeitig habe ich mich trotzdem für das Regelprogramm beworben, sodass falls ich doch kein Stipendium bekommen sollte, trotzdem ein Auslandsjahr machen kann.
Danach begann wieder das schreckliche Warten. In der Endrunde entschied ein Politiker des Wahlkreises, wer von den 2-4 Schülern das Stipendium bekommt. Er/Sie kann das anhand von den Unterlangen oder zu einem Gespräch einladen. Nach einem endlosen Warten von Anfang des Jahres 2016 bis Anfang Februar und mehrfach täglichen Briefkastenöffnens und Emails-checken bekam ich endlich Anfang Februar eine Einladung von dem Politiker. Dieses Gespräch war am 12.2.2016. Ich habe mich nicht sonderlich darauf vorbereitet und mir nur noch einmal den Wahlkampf in den USA genauer angesehen, da ich ansonsten gut bescheid wusste. Das Gespräch war mit zwei anderen Jungs, die auch in der Endrunde waren. Der Politiker für meinen Wahlkreis war super nett und es herrschte eine lockere Atmosphäre. Wir unterhielten uns über Politik und haben super viel gelacht. Nach dem Gespräch saßen wir noch zu dritt in einem Café und haben noch über das Auswahlgespräch mit dem Politiker geredet.
Zwei Tage später bekam ich dann die Nachricht, dass ich das Stipendium bekommen habe. Ich konnte erst gar nicht glauben, dass ich von 50 Schülern das Stipendium bekommen habe und es hat lange gedauert, bis ich es wirklich realisiert habe. Ich bin super glücklich und möchte mich noch einmal bei dem Politiker bedanken, der mir diese Chance ermöglicht hat.